Dorfentwicklung in Hessen soll dazu beitragen, die Dörfer im ländlichen Raum als attraktiven, lebendigen Lebensraum zu gestalten und ihren individuellen Charakter zu erhalten. Maßnahmen der Dorfentwicklung sollen die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale am Ort wecken und eine eigenständige Entwicklung ermöglichen. Innenentwicklung soll gestärkt, Flächenverbrauch verringert und Energie effizienter eingesetzt werden.

Der demografische Wandel, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen machen es den Kommunen zunehmend schwerer, diese Aufgaben zu bewältigen. Der Blick auf einen einzelnen Ortsteil reicht nicht mehr aus. Daher wurde im Jahr 2012 Dorfentwicklung für die gesamtkommunale Ebene eingeführt.

Die Grundlagen für die Fördermaßnahmen sind das „Integrierte kommunale Entwicklungskonzept“ (IKEK) und der „Städtebauliche Fachbeitrag“ (SFB). Im IKEK wird die Ausgangssituation in der Gemeinde analysiert und bewertet. Ein Leitbild, Ziele sowie Leit- und Startprojekte für die Gemeinde und ihre Ortsteile sollen nachvollziehbar erarbeitet werden. In diesen Prozess sollen Bürgerinnen und Bürger eng einbezogen werden. Der SFB dient zur Abgrenzung der örtlichen Fördergebiete für Privatvorhaben. Er legt die Kriterien für eine ortstypische Bauweise fest und enthält Gestaltungsempfehlungen.

Zurzeit werden 61 Förderschwerpunkte nach dem gesamtkommunalen Verfahren der Dorfentwicklung gefördert. Viele haben den IKEK-Prozess bereits durchlaufen und arbeiten mit dem SFB. Ihre Vorgehensweise und Erfahrungen wurden nun evaluiert, um den gesamtkommunalen Prozess der Dorfentwicklung zu optimieren.

Bei einem Praxisforum der Servicestelle Vitale Orte 2030 am 3. Mai 2016 in Buseck wird das neue Verfahren vorgestellt werden. Hier sollen Ergebnisse und erste Vorschläge zur Anpassung des Verfahrens den Kommunen, Institutionen und Fachbüros, die in der Dorfentwicklung tätig sind bzw. eine Beteiligung planen, vorgestellt werden.